Diario de Ibiza, Donnerstag, den 29, März 2001, página VIII

Aktuelle Themen werden hervorgehoben



 

Valencianische Fallas in Sant Antoni & Formentera

Der arabische Turm Miquelet wurde gezielt in Brand gesetzt und so zum genau geplanten Fall gebracht


Blumenoffrande auf Formentera vor der Falla des groBen Schlosses

 

Sant Antoni - Petra Reimers
Samstag und Sonntag hallen die Valencianer Sant Antonis und die aus Fomuntera angereisten den Ort fest im Griff. Am Freitag w urden die beiden Fallas -"Nostalgia", eine Reproduktion des valencianíschen Míquelet (arabicher Turm aus dem 5.-7. Jahrhundert) der Künstler Pedro Hormigo und Julio Bauzá und die FalIa der Kinder, eine Inspiration der Simpons auf einer Skaterrampe, eine Kritik über fehlende Grünflächen und sportmöglichkeiten in der Gemeinde- in Ses Variades neben dem Bauernmarkt aufgebaut. Für den Aufbau des Miquelet -dreizehn Meterhoch, fünf Meter Durchmesser und eine Tonne schwer- waren vierzig Personen und ein Kranwagen nótig. Dei 
Falla der Erwachsenen brachte aktuelle Themen auf, wie die Unfälle junger Briten, die in angetrunkenem Zustand vom Balkon ihres Hotels stürzten-ein Brite auf einem Balkon in einem Käfig,Um ihn vor dem fatalen Sturz vom Balkon zu bewahren- oder die Zweckehen junger kurvereicher Mädchen mit älteren Horren, dio ihren Koffer GeId vor sich hertragen, etc.

Am Samstagmorgen wurden díe Bürger des Ortos mit einer Despertá-Trommeln undfoder Feuerwerkskórper, auf jeden Fall Krach- und eíner chocolatá (Schokolade) geweckt. Um elf Uhr folgte ein StraBenumzug mit Kapelle, eine Mascletà -Feuerwerk qeuerrskörper werden gezündet- und eine Fideuá (Nudelpaella) für die Falleros. Um sechs Uhr nachmittags begann der StraBenumzug in Kostümen. Am Sonrttagmittag opferten die Falleros in der Kirche von Sant Antoni Blumen an die Jungfrau der Schutzlosen und es wurde eine weitere Mascletà abgefeuert. An beiden Tagen feierte man kráftig ab dem späten Nachmittag in und um das Zelt neben dem Bauernmarkt. Am Abend spielte jeweils die Gruppe Capricom zum Tanz auf. Am Sonntagabend war dann um 23 Uhr der Höhepurikt mit dem Verbrennen der beiden Fallas erreicht. Zwischen dem Verbrennen der Kinderfalla und der Erwachsenenfalla wurde ein Feuerwerk abgefeuert. Die Menge brach in stürmischen Beifall aus. Der Turm wurde gezielt in Brand gesetzt. Zum Glück war der Wind zu diesem Zeitpunkt etwas zurückgegangen. Funkenflug wurde von der Feuertwehr und den hunderten von Zuschauerm sofort erstickt.

Auf Formentera feierten die Falleros am 19. Márz, dom eigentlichen Fallatag, dem Tag des heiligen Josef, einem Schreiner. Ursprünglich verbrannten an diesen Tag die Schreiner ihr altes Holz, machten sozusagen Frühjahrsputz und rangierten aus. Die Bevölkerung übernahm diesen Brauch und machte mit. So entstand ein Volksfest.

Die aus Valencia stammenden. Formenterenser behielten den Brauch bei, und die Valencianer Ibizas fuhren zum Feiern nach Formentera, bis vor einem Jahr die Valencianer in Sant Antoni auch feiern wollten und, damit die Formenterenser ihrerseits anreisen können, ihre Falla eine Woche später verbrennen. Im Ietzten Jahr verbrannten sie in Sant Antoni eine Reproduktíon des Eis am Ortseingang der gleichen Künstler.

Die Falla der Formenterenser in diesem Jahr war die Reproduktion eines groBen SchloBes und eines kleinen Bootes, auf dem sich Kritik über díe Verspätung des 061 Dienstes breitmachte. Hier wurden die Bürger mit Feuerwerkskorpern geweckt, wahrscheinlích wollte man sicher gehen, daB alle aus dem Bett fallen.

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